Für das Training haben wir uns auf das Landhotel Yspertal im südlichen Waldviertel entschieden. Gerade kommen wir vom erweiterten Team-Meeting von dort, wo wir mit dem Flow Game einen weiteren Vorbereitungsschritt fürs Training gemacht haben. Warum gerade dieses Haus, das rund 90 Minuten und 115 km von Wien entfernt liegt?
An der herrlichen Umgebung allein liegt es nicht, obwohl die prachtvolle Natur in dieser waldreichen Gegend eine wunderbare Gastgeberin ist. Einmal mehr bestätigt hat das das vergangene bunte Herbstwochenende dort: Strahlend blauer Himmel, während es in Wien grau und neblig war.
Ich könnte jetzt einfach schreiben: Wir fühlen uns dort wohl. Es passt – die Atmosphäre, das Essen, die heimeligen Zimmer. Dahinter stehen ein Wirt, für den die Qualitäten des Gastgebens etwas natürlich Verinnerlichtes sind. Diehold Schaar hat das Haus aus dem 17. Jahrhundert nach einer Medienkarriere übernommen und führt es jetzt mit seinem zehnköpfigen Team.
Statt von Pönale und Verträgen spricht er lieber von „Vertrauen“ und sagt, dass er „gut damit fährt“. Als wir das Training vom Herbst auf das kommende Frühjahr verschoben haben, war das so ein Moment, in dem wir gespürt haben, was das heißt. Ein wenig hat mich das auch sprachlos und mit offenem Mund zurück gelassen, ist man doch von anderen Veranstaltungsorten anders gewohnt. Aber er meint es ernst: Neues Wirtschaften ist für ihn nicht nur ein Schlagwort, sondern etwas, das sich in seinen täglichen Entscheidungen widerspiegelt.
Dazu passt auch, dass sich Landhotel Yspertal in den vergangenen Jahren zu einem Hotspot für neue Zugänge in Arbeit und Wirtschaft und damit auch für Art of Hosting entwickelt hat. Viele aus diesem Umkreis treffen sich dort, es ist also quasi weltberühmt in der österreichischen Art of Hosting-Welt 😉
Die rauchfreie Gaststube mit ihren historischen Möbeln atmet noch das Flair des alten Dorfwirtshauses, das seine erste Erwähnung als Bäckerei gefunden hat. Das Alte (und damit die Quelle) wird geehrt und gleichzeitig alles so adaptiert und genutzt, dass es dem Heute dient. Dass dort Begegnung stattfinden und das Leben sich entfalten kann. Für uns als Team ist es so wertvoll, dass wir auch unsere Kinder mitbringen können. Sie stören nie, sondern sind ein Teil des Ganzen, werden nicht ins Zentrum gestellt, aber respektiert: In ihrem Bewegungsdrang, ihrem Wunsch nach gutem Essen (ja, es gibt Schokoaufstrich zum Frühstück ;-)) und vielem mehr.
Was wir auch sehr schätzen, ist die Weitläufigkeit des Hauses, wir können uns bewegen und spontan entscheiden, welcher der Räume die jeweilige Arbeit und das Gespräch am Besten hostet.
Wenn ich an das Landhotel denke, fällt mir sofort die Küche von Elisabeth Haslinger ein. Sie kocht zu 100 % bio und bezieht dafür vorwiegend Lebensmittel aus der Region. Was ich dabei aber so mag, ist, dass das nicht dogmatisch oder mit erhobenem Zeigefinger passiert. Wenn sie übers Essen redet, spricht sie nicht über Nachhaltigkeit und Restriktionen. Nein, worüber sie spricht, ist Geschmack und Genuss. Herrlich.
Wenn man vom Donautal kommt, bei Ybbs auf die nördliche Seite fährt und die ersten Kilometer hinauf ins Yspertal fährt, wird klar, dass hier ein anderer Wind weht, dass hier eine andere Welt beginnt, die nicht ab vom Schuss ist, aber doch einen kleinen Umweg erfordert.
Dorthin laden wir auch die Teilnehmer des Trainings im Frühjahr ein: Dorthin, wo wir uns wieder als Menschen begegnen, wo wir gute Gespräche haben und in ein wirkliches Zuhören eintauchen können. Und das mit dem Ziel, der Wirtschaft, Politik und Verwaltung wieder Menschlichkeit einzuhauchen. So wie es auch im Landhotel passiert.
Hier der Link ins Landhotel Yspertal im Internet: http://www.landhotelyspertal.at
Herzlich,
Ilse
6 Antworten auf „Das Landhotel Yspertal: Dieses Haus ist die halbe Miete für unser Training“