Aus dem Leben eines Apprentices: Wie Flow und Purpose Pläne durcheinanderbringen

Es war eine tolle Chance für mich, als ich hörte , dass es möglich war, als Apprentice beim Wiener AoH-Training mitarbeiten zu können. Ich brauchte nur wenig Bedenkzeit und stürzte mich mit Begeisterung in die Herausforderung. Ich hatte ja außer einem AoH-Training im Yspertal noch keine Erfahrung.

Marika (mitte) – AoH-Training 2018 im Yspertal

Viele Jahre hatte ich selbst Trainings gehalten und das Prinzip „never host alone“ erst bei AoH kennen und lieben gelernt. Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde.

Was mich schon zu Beginn freute, war, dass ich in den Prozess der Ablaufplanung einbezogen wurde. Meine etwas vorsichtig formulierten Inputs wurden ernst genommen.

Ich beobachtete die Ernsthaftigkeit, mit der Ilse, Holger und Mischa sich überlegten, mit wem sie es zu tun haben würden und wie das Seminar an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden konnte. Es war spannend zu bemerken, dass ein AoH-Training immer genau den Anforderungen des Moments angepasst und nicht über die Teilnehmer gestülpt wird. Diese Vorgangsweise war mir neu, da ich zwar immer offen für Fragen und Änderungen gewesen war, aber versucht hatte, meine Pläne durchzuziehen.

Der Flow und der Purpose – das waren die neuen Herausforderungen für mich. Vieles wurde durchdacht, vieles geplant und dennoch war bei der Planung immer im Hinterkopf, dass sich mit den Teilnehmern der Flow ändern kann.  Das Raumhalten als Apprentice war sehr spannend und das Vertrauen, das wir – Johannes war mein Apprentice-Kollege – von den erfahrenen AoH-Trainern genossen, half über Unsicherheiten hinweg.

Ich habe erlebt, dass ich erkennen kann, was die Gruppe jetzt braucht und auch, dass ich darauf vertrauen kann, dass nicht ich, sondern oft ein anderer in der Gruppe das Richtige oder das Nötige sagt oder tut. AoH als wertschätzende Einstellung den Menschen gegenüber und als Beweis, dass die Lösungen in einer Gruppe gefunden werden und oft nur der Raum für gutes Gespräche gehalten werden muss,  überzeugt mich sehr.

Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten mit der losen Vorbereitung und dem Vertrauen, dass wir sicher immer alles (den Flow) den Bedürfnissen der Gruppe anpassen werden können, da ich gewohnt bin sehr genau und perfekt zu planen.  Wenn ich nicht alles sehr gut vorbereitet habe, kann ich nicht improvisieren. Ich war herausgefordert durch die mir übertragenen Agenden und wollte immer perfekt sein, was mir natürlich nicht gelang.   

Holger, Mischa und Ilse als eingespieltes Team schienen das nicht zu brauchen.  Nach jedem Tag hatten wir eine Feedback-Session, die sehr ehrlich, manchmal auch hart und schwer zu verdauen und dennoch wertschätzend verlief. Auch das war neu für mich und sehr hilfreich.

Ich freue mich auf die nächste Möglichkeit, AoH anzuwenden und mitzuarbeiten,

Marika

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