Ein Art of Hosting-Training ist auch eine Initiation in ein neues Denken und der Beginn eines neues Weges. Zu einem richtigen Host wird man erst durch das Praktizieren und Üben; ein einzelnes Training macht noch keinen Host ;-). Und dieses Denken, diese Haltung und das Praktizieren werden vor allem vom weltweiten Netzwerk getragen, zu dem das Training die Eintrittskarte ist.
Das Besondere an dieser globalen Crowd ist, dass sie durch gemeinsame Werte, Erfahrungen und Haltungen verbunden ist. Diese Unabhängigkeit von Kultur und Land überzeugt mich immer wieder davon, dass wir mit AoH Ebenen berühren, die universell und urmenschlich sind. Das zeigt, dass es sich um keine Modeerscheinung handelt, die einen vorübergehenden Hype produziert und dann wieder verpufft.
Ganz handfest zeigt sich das Netzwerk durch seine Website, wo ich bei der Übersetzung ins Deutsche mitgewirkt habe. Dass sie mittlerweile in mehreren Sprachen aufrufbar ist, ist ein schöner Ausdruck der Vielfalt. Daneben gibt es noch die Mailingliste, die man nach dem Training abonnieren kann. Sie ist ebenso wie die Facebook-Gruppe ein Platz, an dem die Fülle spürbar wird: Von philosophischen Fragen bis hin zu konkreten Themen aus der Arbeit mit Klienten – immer finden innerhalb kürzester Zeit Antworten und Reaktionen aus allen Winkeln dieses Planeten. Das lässt Co-Kreation spürbar werden. Da entstehen neue Zugänge, Prinzipien und Ideen.
Besonders greifbar wird dieser verbindende Geist, wenn es Treffen gibt, bei denen wir uns in die anstehende Fragen vertiefen können. Das kann face-to-face oder online sein – die großen Distanzen lassen sich ja sonst nur durch ziemlichen Reiseaufwand überbrücken.
Beispiele auf lokaler Ebene sind Practitioners‘ Days am letzten Tag von Trainings, daneben gibt es lokale oder globale Gatherings wie zuletzt in Slowenien oder auch online Initiativen wie Vihras „Keep the hosting beat“ oder Beehive rund um Amy Lenzo und Rowan Simonsen, die immer wieder online Angebote haben.
Ist man auf Reisen, kann man so gut wie sicher sein, dass man im jeweiligen Land auch auf Hosts trifft. Dann wird Hosting in seiner Reinform greifbar. Für mich als eine, die gerne unterwegs ist, ist das großartig. Es kommen dann auch neue – gehostete – Orte auf die persönliche Reise-Landkarte: Zum Beispiel Ransberg in Flandern, wo unsere frühere Steward Ria Baeck ein wunderbares Anwesen bewohnt und bewirtschaftet, oder Ehrenhausen in der Südsteiermark, wo Lena Maria Jacobsson, die das Yspertal-Training 2019 stewarded, sich auf dem Obenaus-Hof niedergelassen hat.
An diesen Orten kann mir immer sicher sein, dass Smalltalk nur kurz dauert und ein Gespräch schnell an Tiefe gewinnt, zur Herausforderung werden kann und nährend sein wird. Unberührt gehe ich nie daraus hervor. Das ist einer der Gründe, warum ich gerne sage, dass wir dem Training einen Beipackzettel mit einer Warnung beigeben müssten: „Achtung, dieses Training kann Ihr Leben verändern.“
Herzlich,
Ilse, im Namen des Teams, das genau diese Facetten von AoH auch genießt und schätzt