Ich mag es, gehostet zu werden. Und ich glaube, dass die vierte Dimension der Four fold practice zu wenig praktiziert wird. Daher gehe ich zu Pracitioners‘ Days am Ende von Trainings, wenn sie in meiner Nähe angeboten werden. Bisher war ich zwei Mal bei den Trainings in Belgien dabei, nachdem ich 2016 hier selbst mitgehostet habe.
Walk the talk
Wenn wir die four fold practice ernst nehmen, dann bleibt uns wenig übrig, als darauf zu achten, wirklich alle vier Dimensionen zu üben, zu pflegen und zu praktizieren: Neben hosten geht es darum, sich selbst zu hosten, sich hosten zu lassen und zum Netzwerk der Lernenden beizutragen. Zugegeben: Diese drei Punkte lassen sich nicht verkaufen ;-).
Selfhosting kann ich mit mir praktizieren, aber um mich hosten zu lassen und zu guten Gesprächen in einem gehosteten Rahmen beizutragen, gibt es weniger Möglichkeiten. Dazu zählen für mich die Salons oder das Pro Action Café. Oder eben Practitioners‘ Days. Ich weiß, dass das jetzt ein bisschen nach Verpflichtung klingt. Das wäre es auch, gäbe es nicht auch noch andere Punkte.
Genuss
Ich genieße die guten Gespräche mit anderen Hosts. Ich genieße es, mich für einen Tag zurückzulehen, dort beizutragen, wo ich wirklich will, mich auf Gespräche rundherum einzulassen, die frische Energie am Ende des Trainings zu spüren, die Aufbruchstimmung mitzuerleben, die am Ende der Knirschzone als Belohnung winkt. Offer what you can and ask for what you need.
Demut
Sich hosten zu lassen, heißt auch, die Interventionen und ruppigen Momente im Hosten direkt am eigenen Körper zu spüren. Voriges Mal wurde mir – in meiner Wahrnehmung – das Wort abgeschnitten. Das hat in mir lange Überlegungen über meine eigenen Interventionen ausgelöst – und mich sensibler und demütiger in meiner Rolle als Host gemacht.
Führen kann nur, wer sich führen lässt
Wenn man zu viel vorne steht, macht, tut und verantwortlich ist, dann besteht auch die Gefahr, dass das Ego anspringt. Sich hosten zu lassen, ist ein bewusster Schritt zurück in die zweite Reihe. Ich merke an mir, wie das in manchen Situationen Anstrengung sein kann: Loslassen, vertrauen, sich dem Flow hingeben. Und der inneren Besserwisserin das Wort entziehen. Wirklich führen können aber nur die, die sich auch selbst führen lassen.
Nebenwirkungen
Nicht zuletzt haben Practitioners‘ Days auch eine ganz praktische Nebenwirkung: Man trifft alte Bekannte wieder und erfährt Neues aus dem Netzwerk. Daneben ergeben sich auch manchmal Aufträge, weil die neuen Hosts Unterstützung brauchen. Oder man wird zu Veranstaltungen oder Kooperationen eingeladen.
Herzlich,
Ilse,
diesmal im Hosting Team von Training und Practitioners‘ Day (1. Mai 2019), das nächste Mal wieder als Teilnehmerin
2 Antworten auf „Warum ich wieder zu einem Practitioners‘ Day gehen werde. Und was es auch dir bringt.“
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